Schweizer Tourismus-Verband informiert: Tatort Bundeshaus – Wintersession 2010 (CH)

Nationalrat

10.018 Raum für Mensch und Natur (Landschaftsinitiative)
Die Teilrevision des Raumplanungsgesetzes (RPG) soll in Form eines indirekten Gegenvorschlags zur Volksinitiative «Raum für Mensch und Natur (Landschaftsinitiative)» ausgestaltet werden. Die vorberatende Kommission anerkennt, dass sich die Landschaftsinitiative reellen Problemen annimmt. Um die umstrittene Thematik einer möglichen Mehrwertabgabe prüfen zu können, folgt die Kommission dem Ständerat und beantragt, die Frist für die Behandlung der Initiative durch die Bundesversammlung um ein Jahr zu verlängern.

10.3627 Nachhaltige Entwicklung. Verbesserung der Konsumenteninformation durch Labels
Der Bundesrat befürwortet ein Postulat der Kommission für Wirtschaft und Abgaben. Er ist der Ansicht, dass mit verbesserten Konsumenteninformationen zu einer nachhaltigen Entwicklung beigetragen werden kann. Er will insbesondere Produktion und Konsum von Gütern und Dienstleistungen, die hohen wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Anforderungen genügen, über fundierte ressourcenrelevante Informationen für Marktteilnehmende stärken. Der STV begrüsst dies als Chance, nachhaltige Leistungen des Tourismus entsprechend würdigen zu lassen.

09.496 Förderung von Schweizer Galerien bei Messeauftritten im Ausland
NR von Graffenried möchte den Bund verpflichten, Messeauftritte von Schweizer Galerien jährlich mit einem angemessenen Beitrag zu unterstützen. Die Kommission für Wissenschaft, Bildung und Kultur teilt die Meinung des Initianten, dass Galeristen viel dazu beitragen, das Schaffen von Schweizer Künstlern und Künstlerinnen im Ausland bekannt zu machen. Sie will das Anliegen aber im Rahmen der Kulturbotschaft 2012-2015 prüfen lassen und lehnt die Initiative deshalb ab.

10.406 Städte in den Ständerat
Um der wachsenden Bedeutung der Städte besser Rechnung zu tragen, möchte NR Hans-Jürg Fehr, dass Städte mit mehr als 100‘000 Einwohnenden der Status eines Halbkantons und je ein Sitz im Ständerat zugeordnet wird. Die staatspolitische Kommission beantragt, die Initiative abzulehnen. Sie ist der Ansicht, dass schon das heutige System des Föderalismus den Städten erlaube, ihre speziellen Probleme in den Entscheidungsprozess einzubringen.

10.433 Sicherheit in Skigebieten
NR Rossini möchte rechtliche Bestimmungen, damit Sicherheitsdienste von Bergbahnunternehmen in Skigebieten Personen büssen können, die gegen die Sicherheitsregeln bei Lawinengefahr verstossen. Er will keine Pistenpolizei; die Bussen sollen vielmehr auch präventiv wirken. Die Kommission für Verkehr ist jedoch der Ansicht, dass die geltenden rechtlichen Bestimmungen genügen. Sie will auch keine Bundeslösung, die Verantwortung soll bei den Kantonen bleiben. Eine Kommissionsminderheit ist weiter der Ansicht, dass das Problem in Zukunft zunehmen wird, weil das Gefahrenbewusstsein bei der Bevölkerung abnimmt.

07.308 Harmonisierung der Stipendien
Der Kanton Solothurn möchte eine materielle Harmonisierung des Stipendienwesens in der Schweiz. Anders als der Ständerat will die Kommission für Wissenschaft, Bildung und Kultur des Nationalrates auf das Anliegen eingehen. Sie erachtet die Initiative als Chance, die bislang untätig gebliebenen Kantone sanft an ihre Aufgaben zu erinnern.

09.493 Pa.Iv. Schmidt Roberto Mineralölsteuer auf Treibstoffe für Pistenfahrzeuge
Treibstoffe, die für Pistenfahrzeuge der Seilbahn- und Skiliftunternehmen verwendet werden, sind ganz oder teilweise von der Steuer zu befreien. Die nationalrätliche Verkehrskommission lehnt die Vorlage ab, weil sie keine neuen Ausnahmen schaffen will.

10.017 Bundesratsgeschäft Für menschenfreundlichere Fahrzeuge. Volksinitiative. CO2-Gesetz. Revision
Die negativen Auswirkungen von Motorfahrzeugen sollen durch zusätzliche Vorschriften verringert werden. Im Fokus steht die Reduktion von Umweltbelastungen und Unfallfolgen. Dies soll einerseits mittels strengerer oder neuer Grenzwerte für Emissionen von Feinstaub (2,5 mg/km) und CO2 (250 g/km) für Personenwagen (PW) erreicht werden, anderseits dürften PW mit hohem Gefährdungspotenzial für andere Verkehrsteilnehmende nicht mehr zugelassen werden. Der Bundesrat lehnte die Offroader-Initiative ab. Als indirekten Gegenvorschlag legte der Bundesrat eine Revision des CO2-Gesetzes vor. Die Verkehrskommission wies den indirekten Gegenvorschlag zurück. Er ist so auszuarbeiten, dass er keinerlei Verbote für Neuwagen enthält, aber analog zum EU-Mechanismus die Neuwagenemissionen auf durchschnittlich 130g CO2/km im Jahr 2015 senkt (in Erfüllung der Motion UREK-NR 07.3004).

10.061 Bundesratsgeschäft Finanzierung der schweizerischen Eisenbahninfrastruktur (SBB und Privatbahnen) für die Jahre 2011-2012
Die Vorlage legt die Ziele für die Entwicklung der vom Bund finanzierten bzw. mitfinanzierten Eisenbahninfrastruktur der SBB und der Privatbahnen fest und stellt die dafür benötigten Finanzmittel für die Jahre 2011 und 2012 bereit. Für den Ausgleich der geplanten ungedeckten Kosten aus Betrieb und Unterhalt der Eisenbahninfrastruktur und zur Finanzierung der Investitionen werden für die Jahre 2011-2012 insgesamt 4’542 Millionen Franken zur Verfügung gestellt. Davon entfallen 3’322 Millionen Franken auf die SBB-Infrastruktur und 1’220 Millionen Franken auf die Infrastruktur der Privatbahnen. Die vorberatende Kommission spricht sich auch bei den SBB für einen höheren Kreditrahmen aus: Betreffend die Finanzierung der Infrastruktur in den Jahren 2011-2012 soll der Bund für die SBB insgesamt 3’462 Millionen Franken (Erhöhung des Kredits um 140 Millionen Franken) und für die Privatbahnen 1’279 Millionen Franken bereitstellen. Die Umverteilung der LSVA-Gelder zur Finanzierung der Mehrausgaben müsse eine Ausnahme bleiben.

10.056 Bundesratsgeschäft Öffentlicher Verkehr. Bürgschaftsrahmenkredit für die Beschaffung von Betriebsmitteln
Zur Deckung allfälliger Zahlungsverpflichtungen, die aus einem Bürgschaftsengagement des Bundes im Zusammenhang mit dem Erwerb von Betriebsmitteln im regionalen öffentlichen Personenverkehr entstehen, soll für die Dauer von zehn Jahren ein Rahmenkredit von elf Milliarden Franken bewilligt werden. Vorgesehen ist, dass Bürgschaften sowohl für neu zu beschaffende als auch für bereits seit 2001 im Einsatz stehende Betriebsmittel, insbesondere für Rollmaterial, gewährt werden können. Der erhoffte Zinsvorteil für den Bund wird für 2012 auf acht Millionen, für 2013 auf neun Millionen und für die darauf folgenden Jahre auf zwölf Millionen Franken pro Jahr geschätzt. Der Ständerat befürwortete den Bundesbeschluss in der Gesamtabstimmung mit 30 zu null Stimmen und keiner Enthaltung. Die Verkehrskommission heisst den Bundesbeschluss einstimmig gut.

Ständerat

00.431 Rahmengesetz für kommerziell angebotene Risikoaktivitäten und das Bergführerwesen
Nach langer Diskussion soll es nun doch ein Gesetz für Risikosportarten geben. Der Ständerat folgte im Sommer dem Nationalrat. Das Gesetz soll Sorgfaltspflichten festlegen für Bergführer, Schneesportlehrer und die Anbieter von Risikoaktivitäten. Es befindet sich nun in der Differenzbereinigung letzter Details und wird als erstes vom Ständerat behandelt. Der STV arbeitete im Hintergrund mit und begrüsst das Anliegen als geeigneten Schritt zur Sicherung der Angebotsqualität.

07.062 Erwerb von Grundstücken durch Personen im Ausland (Lex Koller)
Die Aufhebung des Bundesgesetzes soll von einer Änderung des Raumplanungsgesetzes begleitet werden, da damit verbunden eine Zunahme der Nachfrage nach Zweitwohnungen zu erwarten ist. Eine zu intensive Bautätigkeit jedoch gefährdet die Landschaft von Tourismusregionen. Die Kantone sollen dazu verpflichtet werden, in ihren Richtplänen diejenigen Gebiete zu bezeichnen, in denen besondere Massnahmen notwendig sind, um ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Erst- und Zweitwohnungen sicherzustellen. Mit der Gesetzesvorlage will man auch der Volksinitiative «Schluss mit uferlosem Bau von Zweitwohnungen» einen griffigen, direkten Gegenvorschlag gegenüberstellen. In der Differenzbereinigung müssen nun kompromissfähige Lösungen definiert werden. Der STV begrüsst dies als Chance, im Kompetenzgerangel zwischen Bund und Kantonen endlich verbindlich voranzukommen.

10.3767 Gestüt als nationale Aufgabe
Das Pferd stelle durch die Zucht, die Haltung und die Nutzung (Reiten und Fahren) im Sport und in der Freizeit einen wichtigen Wirtschaftsfaktor dar. SR Bieri möchte deshalb, dass sich die Schweiz weiterhin verpflichtet, ein Nationalgestüt zu betreiben. Der Bundesrat beantragt in der Botschaft zum Konsolidierungsprogramm 2012-2013, den Bundesbeitrag an das Nationalgestüt per Ende 2011 zu streichen. Er würde eine Übernahme des Gestüts durch eine private Trägerschaft begrüssen und signalisiert eine allfällige Beteiligung des Bundes.

09.4238 Unterstützung von internationalen Sportgrossanlässen in der Schweiz
NR Stahl will den Bundesrat beauftragen, ein Konzept für internationale Sportgrossanlässe auszuarbeiten und die notwendigen Mittel bereitzustellen. Internationale Sportgrossanlässe würden die Schweiz in den Fokus der Weltöffentlichkeit rücken und es läge auch im Interesse des Bundes, Sportgrossanlässe, die von bedeutender gesellschaftlicher Relevanz sind, zu unterstützen. Der Nationalrat hatte die Motion angenommen. Die Kommission des Ständerates stimmt dem Begehren bezüglich Zielsetzung zwar zu und vertritt die Auffassung, der Bund solle Grossanlässe unterstützen. Sie lehnt die Motion aber mit dem Hinweis ab, dass mittelfristig keine falschen Versprechungen gemacht werden sollen. Damit nicht für jeden einzelnen Anlass eine Sonderbotschaft erstellt werden muss, sind ein Konzept und basierend darauf eine Mehrjahresplanung für die finanzielle Unterstützung auszuarbeiten.

05.309 Kt.Iv. BE Differenzierung der Motorfahrzeugsteuer auf Bundesebene
Die Automobilsteuer auf Bundesebene soll im Sinn eines Bonus-Malus-Systems zur Förderung energieeffizienter und umweltfreundlicher Fahrzeuge geändert und der maximale Steuersatz auf acht Prozent festgelegt werden. Zudem soll die Steuer für alle Fahrzeugtypen durch den Bund festgelegt werden und die Energieeffizienz, den Schadstoffausstoss sowie allfällige weitere ökologische Kriterien berücksichtigen. Die Kommission ist für eine Besteuerung von Motorfahrzeugen nach ökologischen Kriterien und für eine steuerliche Begünstigung von umweltfreundlichen Fahrzeugen. Sie beantragt eine Erhöhung der Importsteuer von vier auf acht Prozent. Mit den Zusatzeinnahmen soll ein Spezialfonds geäufnet werden, der dazu dient, den Käufern umweltfreundlicher und energieeffizienter Fahrzeuge mit niedrigen Emissionswerten einen Bonus auszurichten. Das Bonus-Modell ist haushaltneutral. Als Kriterium für die Definition der zu fördernden Automobile bietet sich die zu entwickelnde Umweltetikette an.

10.3342 Po. Bieri Grundlagen der Preisdifferenzierung im öffentlichen Verkehr
Der Bundesrat wird eingeladen zu prüfen, wie die Kosten- und Nutzentransparenz im Preissystem des öffentlichen Verkehrs (Personenverkehr) verbessert werden kann. Dabei ist insbesondere die Einführung eines eTicketing-Systems zu untersuchen, welches eine Differenzierung bezüglich Distanzzuschlägen auf gewissen Streckenabschnitten, Nachfrage, Qualität, Zeitpunkt der Reise oder Konkurrenzangebote erlaubt.

Redaktion: Mario Lütolf, Mila Trombitas 4/10, 25.11.2010

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Keine räumliche Begrenzung des Flughafens Zürich (CH)

Die Luftfahrt ist ein wichtiges Verkehrsmittel für den Tourismus in der Schweiz. Ein Drittel der Gäste reist per Flugzeug in die Schweiz ein. Der Landesflughafen Zürich muss sich der Nachfrage entsprechend entwickeln können. Der Schweizer Tourismus-Verband lehnt deshalb eine räumliche Begrenzung des Flughafens, wie im SIL-Objektblatt vorgesehen, ab und fordert längere Öffnungszeiten.

Stellungnahme des Schweizer Tourismus-Verbands zum SIL-Objektblatt Flughafen Zürich:

1. Vorbemerkung
Der Schweizer Tourismus-Verband STV ist die nationale tourismuspolitische Dachorganisation mit mehr als 600 Mitgliedern, darunter rund 40 schweizerischen Branchen- und Fachverbänden des Tourismus mit rund 30’000 touristischen Leistungserbringern (vorwiegend KMU). Als Vertreter des drittwichtigsten Exportbereiches der Schweizer Wirtschaft setzen wir uns für die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit des Tourismus sowie für politische Rahmenbedingungen ein, die eine nachhaltige Entwicklung fördern.

2. Bemerkungen
2.1 Die Bedeutung der Luftfahrt für den Tourismus
Die Tourismusindustrie wächst seit 20 Jahren. Die World Tourism Organisation UNWTO weist für diesen Zeitraum eine jährliche Zuwachsrate von 4,6 Prozent für alle Ankünfte weltweit aus. Von diesem Wachstum profitierte der europäische Kontinent am meisten. Eine Trendumkehr ist nicht in Sicht d.h. es ist weiter davon auszugehen, dass Europa weiterhin die Hälfte aller internationalen Ankünfte (2009:460 Mio.) für sich verbucht. Die Schweiz konnte 2009 knapp 36 Millionen Logiernächte für sich verbuchen. Gemäss Luftfahrtpolitischem Bericht des Bundesrates (2004) reist jeder dritte Tourist/jede dritte Touristin per Flugzeug in die Schweiz ein. Selbst bei einem weiteren Ausbau der europäischen Hochgeschwindigkeitszüge, welche Cityreisende im Netz der europäischen Grosstädte zu einem Umstieg vom Flugzeug auf die Bahn bewegen könnten, ist nicht von einem Nachfragerückgang auszugehen. Markstudien von Schweiz Tourismus, der nationalen Marketingorganisation, zeigen, dass das Potential der Tourismusdestination Schweiz im mittleren Osten und in Übersee nicht ausgeschöpft ist. Für Märkte wie Indien, China, den nordamerikanischen Kontinent und den mittleren Osten rechnet Schweiz Tourismus für die Jahre 2011 und 2012 mit einem durchschnittlichen Logiernächteplus von 16 respektive 10 Prozent. Leistungsfähige Flughäfen mit attraktiven Direktverbindungen der Swiss in die Gästeursprungsländer begünstigen den Erfolg des touristischen Marketings.

Wir unterstützen deshalb den Grundsatz einer „nachfragegerechten Entwick Luftfahrtinfrastruktur“ wie er im Luftfahrtpolitischen Bericht postuliert wird und gehen aus touristischer Sicht von weiterhin steigenden Frequenzen für den Flughafen Zürich aus. Dieser Grundsatz wird in der Zweckbestimmung des SIL-Objektblatts zu Recht wiederholt.

2.2 Keine räumliche Plafonierung des Flughafens Zürich
Der Bericht zur Zukunft der nationalen Infrastrukturen weist für den Flughafen Zürich alleine für die Flugbewegungen eine Zunahme von 80 Prozent im Zeitraum 2004 –2030 aus. «Spätestens ab 2020», so heisst es im Bericht weiter, «kann die zu erwartende Nachfrage nicht absorbiert werden.» Ein leistungsfähiger Flughafen mit Direktverbindungen in Übersee-Märkte ist nicht nur für den Schweizer Tourismus eine Lebensader, sondern auch für den Werk-, Arbeits- und Denkplatz Schweiz. Es erscheint deshalb voreilig, die räumliche Entwicklung des Flughafens im SIL
Objektblatt zu beschränken. Betriebliche Massnahmen wie zum Beispiel der Bau eines Parallelpistensystems sind im SIL vorzusehen.

2.3. Verlängerung der Betriebszeiten
Der Flughafen Zürich hat für einen interkontinentalen Flughafen vergleichsweise kurze Betriebszeiten, von 6 Uhr früh bis 23 Uhr abends. Der Komfort der Gäste sollte in unserer Optik stärker gewichtet werden. Bei vielen interkontinentalen Flügen führen diese Öffnungszeiten zu unattraktiven Abflugzeiten. Ebenso ist eine Flugumleitung zu nächtlicher Stunde nach Basel oder Genf für Fluggäste aus Übersee kein attraktiver Empfang in der Schweiz. Aus diesem Grund sollten die internationale Konkurrenzfähigkeit des Flughafens und der Komfort der Fluggäste stärker als bisher berücksichtigt werden. Wir beantragen, den allgemeinen Verspätungsabbau bis 24.00 Uhr zu verlängern, und eine vernünftige Ausnahmeregelung nach 24.00 Uhr.

2.4. Optimierung des Flugbetriebs
Bei Bise und Nebel sinkt die Flughafenkapazität heute markant ab, was zu erheblichen Verspätungen führt. Die unter 3 Rahmenbedingungen zum Betrieb gewählten Formulierungen im Abs. 8 Satz 4 «Wenn sowohl für Anflüge von Norden als auch von Osten die erlaubten Werte für Rückenwindlandungen überschritten bzw. die Wetterminima unterschritten sind, wird von Süden angeflogen» und unter Abs. 8 Satz 13 «Bei Nebel und Bisenlagen sind für die Stabilisierung der Kapazität auch Starts nach Süden geradeaus möglich» sind unverändert beizubehalten. Um die Kapazität während den Startwellen zu erhöhen, ist der Start 16 geradeaus einzuführen.

2.5 Vortritt für die zivile Luftfahrt
Für den Tourismus ist ein leistungsfähiger Flughafen Zürich wichtig. Seine Ansprüche sind höher zu gewichten als allfällige Forderungen des Militärs (Waffenplatz Kloten- Bülach und Flugplatz Dübendorf). Das für die Entwicklung des Flughafens Zürich benötigte Gebiet auf dem Areal des Waffenplatzes Kloten-Bülach ist freizugeben. Der Bund stellt Ersatzflächen bereit. Dies ist unter 9 Flughafenperimeter Abs. 3 festzusetzen. Der 2. Satz «Zwischen dem Kasernenareal und dem Fahrschulgelände Holberg muss eine Verbindung gewährleistet bleiben» ist zu streichen.

2.6 Modalsplit
Der öffentliche Verkehr ist eines der USPs (Unique Selling Proposition) in der touristischen Werbung der Schweiz. Eine gute Erschliessung des Flughafens mit dem öffentlichen Verkehr Personen- und Güter trägt zu einer nachhaltigen Entwicklung bei. Wir unterstützen den in der Vorlage angepeilten Wert von 46 Prozent, unter der Voraussetzung, dass der Kanton die erforderlichen Massnahmen trifft.

Zusammenfassung der Anträge

1. Wir unterstützen den bundesrätlichen Grundsatz einer „nachfragegerechten Entwicklung der Luftfahrtinfrastruktur“. Daraus leitet sich der Grundsatz einer nachfrageorientierten Entwicklung des Flughafens Zürich ab.

2. Wir lehnen eine räumliche Einschränkung des Flughafens Zürich ab. Betriebliche Massnahmen wie zum Beispiel der Bau eines Parallelpistensystems sind im SIL abzubilden.

3. Die internationale Konkurrenzfähigkeit des Flughafens und der Komfort der Fluggäste sollten stärker als bisher berücksichtigt werden. Wir beantragen, den allgemeinen Verspätungsabbau bis 24.00 Uhr zu verlängern und eine vernünftige Ausnahmeregelung nach 24.00 Uhr.

4. Wir unterstützten die bestehende Formulierung für den Flugverkehr bei Schlechtwetterlagen.

5. Die Bedürfnisse des Flughafens Zürich sind gegenüber militärischen Einrichtungen zu priorisieren. Wo nötig, stellt der Bund Ersatzflächen bereit.

6. Wir unterstützen den angestrebten Modalsplit von 46%

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Hohe Auszeichnung für 11 diplomierte Wellness-Manager (CH)

Im September führten die Trägerorganisationen STV und die OdA Bewegung und Gesundheit (OdA: Organisation der Arbeitswelt) zum zweiten Mal die Verbandsprüfung durch.

Der Kurs befähigt die Diplomanden zur professionellen Führung von Wellness-, Fitness- oder Freizeitanlagen. Der Abschluss geniesst seit 2010 die eidgenössische Anerkennung als Höhere Fachprüfung und heisst neu «Manager/in Gesundheitstourismus und Bewegung mit eidgenössischem Diplom».

Das Diplom entgegennehmen dürfen:
Claudia Binder, Birchwil-Nürensdorf ZH
Gillian Buholzer, Steinhausen ZG
Mirko Colombo, St. Moritz GR
Aurelia Eichholzer, Thalwil ZH
Nadia El Akremi, Münchenbuchsee BE
Patricia Grämiger, Zollikofen BE
Rebekka Heckendorn, Bern BE
Guido Lang, Luzern LU
Thomas Naundorf, Zürich ZH
Karin Scherrer, Fislisbach AG
Christine Stevens-Ochsner, Stäfa ZH

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Fabienne Villars
Prüfungsleiterin
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TOURISTISCHE SCHLECHTWETTERPROGNOSEN FORDERN ZUM HANDELN AUF (CH)

Anlässlich der Grächner aussenpolitischen Herbsttagung analysierte der Direktor des Schweizer Tourismus-Verbandes, Mario Lütolf, die Währungsproblematik. Er hinterfragte dabei die gängigen Naturgesetze der Prognoselogik und beleuchtete die Chancen, die sich auch bei widrigen Verhältnissen für den Schweizer Tourismus eröffnen. «Wir sind weltweit Spitzenreiter in Sachen touristischem Potenzial – der Ideenwettbewerb ist lanciert!», hielt er trotz schwächelnden Leitwährungen optimistisch fest.

Die 3. Grächner aussenpolitische Herbsttagung fokussierte zum Auftakt auf die Währungsproblematik im Tourismus. Sie stellt in Frage ob die aktuellen Schlechtwetter-prognosen Aufforderung zum Hinnehmen oder zum Handeln sein müssten. Das Referat des Direktors des Schweizer Tourismus-Verbandes STV, stand am Eröffnungstag unter dem Titel: «Analyse des Währungsproblems aus der Sicht des Schweizer Tourismus-Verbandes – Reaktionsmöglichkeiten und Massnahmen für die Tourismusbranche». Mario Lütolf stellte die gängigen Naturgesetze der Prognoselogik in Frage und zeigte auf, dass sich dem Tourismus auch bei widrigen Bedingungen Erfolgschancen bieten. Die Tatsache, dass im laufenden Tourismusjahr noch 2.1% mehr Besucher als 2009 (plus 535’000 Logiernächte) zu verzeichnen sind, dürfe nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Vorzeichen für den kommenden Winter nicht günstig sind.

Lütolf hielt zu drei tourismuswirtschaftlichen Naturgesetzen fest, dass ein schwacher Euro dem Schweizer Tourismus schadet, dass das Gewitter verzögert erfolgt und die Kosteninsel Schweiz im Wettbewerb mit Nachbarländern zwar preisliche Fortschritte von rund 10% gemacht hat, noch immer aber Kostennachteile von rund 20% hat. Ansätze zum Handeln sieht er in drei Punkten: 1. weitere Kostenoptimierungen mit Bezug auf Liberalisierungsschritte im Handel und den Abbau vom Importbarrieren, 2. sind Rahmenbedingungen und Organisationsstrukturen positiv zu beeinflussen und 3. müsse die Schweiz weiter mit innovativen Produkten brillieren und diese optimal verkaufen. Im Besonderen sei der Bund gefordert, den geforderten Ausbau der staatlichen Finanzierung von Schweiz Tourismus in den Jahren 2012–2015 zu gewährleisten und diesen im Rahmen der Sparpakete nicht zu gefährden. Er stellte dazu auch das fortgeführte, tatkräftige finanzielle Mitengagement der touristischen Privatwirtschaft in Aussicht. Der Bundesrat würde nur so den tatkräftigen Beweis antreten, dass die im Juni 2010 publizierte «Wachstumsstrategie für den Tourismusstandort Schweiz» auch tatsächlich ernst gemeint und nicht bloss ein leeres «Gutwetter-Versprechen» sei.

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200 Ortschaften und 50‘000 Personen werden vollständig vom öV-Netz Schweiz abgehängt (CH)

Konsolidierungsprogramm des Bundes – Sparmassnahmen im Regionalverkehr

Der Bundesrat will in seinem Konsolidierungsprogramm zur Sanierung der Bundesfinanzen 157 Regionalverkehrslinien streichen. Diese Sparmassnahme trifft die ländlichen Gebiete stark. Es werden nicht nur 200 Ortschaften und 50’000 Personen vollständig vom öV-Netz abgehängt, auch die Schülertransporte und die touristische Erschliessung sind in Frage gestellt. Die Kantone sowie die Verbände des öffentlichen Verkehrs, der Berggebiete und des Tourismus wehren sich entschieden gegen diese Abbaupläne.

Mit der geplanten Erhöhung der Mindestnachfrage von 32 auf 100 Passagiere für Abgeltungen im regionalen Personenverkehr will der Bundesrat rund 15 Mio. CHF sparen. Würde die Sparmassnahme umgesetzt, ist die Erschliessung von 200 Ortschaften mit dem öffentlichen Verkehr nicht mehr gegeben. 50’000 Personen – das sind mehr Menschen als die Wohnbevölkerung des Kantons Glarus – würden vollständig vom öV-Netz Schweiz abgehängt, sei es von regionalen, sei es von nationalen öV-Angeboten. Mehr noch: 93% der bedrohten Linien bringen tagtäglich Schülerinnen und Schüler in den Unterricht. Die betroffenen Gemeinden müssten die Schülertransporte selber organisieren. Die Sparpläne des Bundes sind somit nichts anderes als eine Lastenverschiebung auf die Gemeinden. Zudem dienen über 50% der bedrohten Linien auch für den Tourismus. Werden die Linien gestrichen, verlieren die entsprechenden Ortschaften für die Gäste an Attraktivität. Die Gäste bleiben entweder aus, oder sie benutzen für ihre Anreise das Auto. Das kann nicht im Sinne einer nachhaltigen Verkehrspolitik sein.

Das eidgenössische Parlament hat im Jahr 2009 bei der Beratung der Bahnreform noch bekräftigt, dass der Regionalverkehr aus der Sicht der Raum- und Regionalentwicklung wichtig sei. Der Bundesrat scheint diese Willensäusserung zu ignorieren. Es liegt nun am Parlament, die Streichung der Regionalverkehrslinien zu verhindern und so ein Zeichen für attraktive und funktionsfähige ländliche Räume zu setzen. In einer gemeinsamen Publikation haben die Kantone, die LITRA, der VöV, die SAB und der STV die Konsequenzen der Sparpläne detailliert pro Kanton aufgelistet.

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Schweizer Tourismus-Verband informiert: Tatort Bundeshaus – Herbstsession 2010 (CH)

Die Rückerstattung der Mehrwertsteuer bei der Ausfuhr im Reiseverkehr, der zollfreie Einkauf an Flughäfen und die Alpenkonvention sind unter anderem zentrale Themen in der kommenden Herbstsession.

Nationalrat

09.3986 Rückerstattung der Mehrwertsteuer bei der Ausfuhr im Reiseverkehr
Der Bundesrat wird beauftragt, die künftige Regelung des Ausfuhr-Nachweises auf allen Ebenen administrativ zu vereinfachen. Der neue Vollzug verspricht Erleichterungen für die Vollzugsbehörden (Mehrwertsteuer und Zoll), für den Detailhandel, insbesondere bei hohem Touristenaufkommen, und für die betroffenen Touristen und Reisenden. Bundesrat und Ständerat beantragen die Annahme der Motion.

10.037 Einkauf von Waren in Zollfreiläden auf Flughäfen
Mit dem Bundesgesetz über den Einkauf von Waren in Zollfreiläden auf Flughäfen soll der abgabenfreie Einkauf bei Ankunft aus dem Zollausland ermöglicht werden. Nach geltendem Recht wird Abgabenfreiheit nur für Waren gewährt, die aus dem schweizerischen Zollgebiet ausgeführt werden. Aus diesem Grund können bislang nur ins Zollausland abfliegende Personen in den Zollfreiläden einkaufen. Die Kommission für Wirtschaft und Abgaben beantragt Zustimmung. Der STV begrüsst diesen Schritt.

01.083 Alpenkonvention. Durchführungsprotokolle
Das Patt zwischen den Räten bleibt: Während der Ständerat die Protokolle zur Raumplanung / nachhaltigen Entwicklung, Bodenschutz und Verkehr ratifizieren will, stemmt sich der Nationalrat dagegen. Die nationalrätliche Umweltkommission beantragt mit 14:11 Stimmen erneut die Ablehnung der Protokolle. Der Schweizer Tourismus-Verband befürwortet die Ratifizierung der Protokolle.

08.520 Pa.Iv. Stähelin. Abschaffung der Fahrradnummer
Das Strassenverkehrsgesetz (SVG) soll so abgeändert werden, dass Fahrräder keine Nummer mehr benötigen. Der Ständerat stimmte der Gesetzesänderung in der Sommersession zu. Auch die nationalrätliche Verkehrskommission heisst den Antrag gut. Der Schweizer Tourismus-Verband ist gegen die Abschaffung der obligatorischen Velovignette, welche eine Haftpflichtversicherung beinhaltet. Bei den Unfallkosten rangieren Fahrräder mit 476 Millionen Franken hinter den Personenwagen (884 Mio. Franken) an zweiter Stelle und immerhin 10 Prozent der Bevölkerung verfügen über keine private Haftpflichtversicherung. Zusätzlich können nach einem Diebstahl die Fahrräder nicht mehr identifiziert werden.

09.083 Agglomerationsverkehr. Freigabe der Mittel ab 2011
Mit der Botschaft zum Bundesbeschluss über die Freigabe der Mittel ab 2011 für das Programm Agglomerationsverkehr wird die Zustimmung zum Programm sowie die dafür erforderliche Freigabe von 1,5 Milliarden Franken beantragt. Von 30 eingereichten Agglomerationsprogrammen sollen 26 Bundesbeiträge erhalten. Die Aufteilung der Mittel ist wie folgt vorgesehen: 67% der Mittel fliessen in den öV (Schiene, Trambahnen und öffentlicher Strassenverkehr), 24% der Mittel kommen dem motorisierten Privatverkehr und – 9% der Mittel dem Langsamverkehr zugute. Grundsätzlich stimmt die Kleine Kammer in der Sommersession der Version des Bundesrats zu und auch die nationalrätliche Verkehrskommission befürwortete das Programm mit 24 zu null Stimmen.

10.017 Geschäft des Bundesrates. Für menschenfreundlichere Fahrzeuge. Volksinitiative. CO2-Gesetz.
Revision
Die negativen Auswirkungen von Motorfahrzeugen sollen durch zusätzliche Vorschriften verringert werden. Im Fokus steht die Reduktion von Umweltbelastungen und Unfallfolgen. Dies soll einerseits mittels strengerer oder neuer Grenzwerte für Emissionen von Feinstaub (2,5 mg/km) und CO2 (250 g/km) für Personenwagen (PW) erreicht werden. Für bereits zugelassene PW, welche die Forderungen nicht erfüllen, wird eine Beschränkung der Höchstgeschwindigkeit (100 km/h) gefordert. Der Bundesrat empfiehlt die Ablehnung der Volksinitiative und schlägt einen indirekten Gegenvorschlag vor. Dieser wurde als Teilrevision des CO2-Gesetzes ausgearbeitet. Das Ziel, die durchschnittlichen CO2-Emissionen bis 2015 auf 130 g/km zu senken, soll mittels einer Sanktion bei Überschreitung der Zielvorgabe erreicht werden. Mit 17 zu 8 Stimmen bei 1 Enthaltung empfiehlt die nationalrätliche Verkehrskommission, die eidgenössische Volksinitiative „Für menschenfreundlichere Fahrzeuge“ abzulehnen. Gleichzeitig hat sie mit 15 gegen 11 Stimmen beschlossen, nicht auf den vom Bundesrat präsentierten indirekten Gegenvorschlag einzutreten. Die Mehrheit der Kommission erachtet es als nicht notwendig, mit einer Revision des bis Ende 2012 geltenden CO2 -Gesetzes der Initiative einen Gegenvorschlag gegenüber zu stellen.

10.402 Pa.Iv. KVF-SR. Bundesgesetz über den Infrastrukturfonds für den Agglomerationsverkehr, das Nationalstrassennetz sowie Hauptstrassen in Berggebieten und Randregionen.
Änderung
Die Kommission für Verkehr und Fernmeldewesen des Ständerates beschliesst eine Änderung des Bundesgesetzes über den Infrastrukturfonds für den Agglomerationsverkehr, das Nationalstrassennetz sowie Hauptstrassen in Berggebieten und Randregionen (Infrastrukturfondsgesetz, IFG). Die Änderung des IFG hat zum Ziel, die mittelfristigen Liquiditätsprobleme des Infrastrukturfonds zu lösen. In der Gesamtabstimmung genehmigte der Ständerat den Entwurf seiner Verkehrskommission (ausserordentliche Einmaleinlage in den Infrastrukturfonds im Umfang 850 Millionen Franken; die Gelder sollen aus den Rückstellungen in der SFSV entnommen werden.) mit 34 zu null Stimmen bei einer Enthaltung. Die Verkehrskommission des Nationalrates stimmt der Gesetzesänderung mit 19 zu null Stimmen bei drei Enthaltungen zu. Es handelt sich um eine Übergangsfinanzierung, ohne diese würden baureife Projekte im Agglomerationsverkehr und bei der Engpassbeseitigung auf den Nationalstrassen im Zeitraum 2011-2015 verzögert.

Ständerat

10.3361 – Risiken, Auswirkungen und Massnahmen betreffend Euro-Krise
Bevor weitere Massnahmen ergriffen werden, will Ständerat Germann im Zusammenhang mit den massiven Finanzproblemen verschiedener EU-Länder und dem dadurch entstandenen Abwertungsdruck auf die Gemeinschaftswährung eine ganze Anzahl von Fragen beantwortet haben. Er fragt beispielsweise, wie weit die Schweizerische Nationalbank (SNB) bei ihren Stützungskäufen von Euro zum Schweizerfranken gehen darf und kann. Der Bundesrat hält dazu am 1.9.2010 fest, dass die Schweizerische Nationalbank während gut eines Jahres am Devisenmarkt interveniert hat, um der mit einer übermässigen Aufwertung verbundenen Deflationsgefahr entgegenzuwirken und weiterhin in der Lage sei, grosse Verluste absorbieren zu können.

10.3422 – Schweinegrippe. Ein Jahr danach und 10.3519 – H1N1-Grippe.
Transparenz schaffen
Ständerat David und Nationalrätin Maury Pasquier fragen nach, wie der Bundesrat den Einfluss der Industrie auf die Entscheide der internationalen und nationalen Gesundheitsbehörden im Fall der Schweinegrippe beurteilt und welche Lehren die Schweizer Gesundheitsbehörde für die nächste «WHO-Pandemie» zieht. Sie stellen fest, dass unter Missbrauch der Gesundheitsbehörden medial Krankheiten und Epidemien ausgerufen werden könnten, um damit schnelles Geld zu machen. Mit Bezug auf den grossen Einfluss auf das weltweite Reiseverhalten begrüsst der STV diese Interpellationen.

10.019 Raumplanungsgesetz.
Teilrevision
Der Schweizer Tourismus-Verband begrüsst die Absicht des Bundesrates, die Siedlungspolitik gegen innen zu fördern. Die Bauentwicklung muss dazu konzentriert werden, die Planung soll in «funktionalen Räumen» erfolgen und eine griffige Bauzonenpolitik bis auf Gemeindeebene durchgesetzt werden können. Die Teilrevision bietet Chancen dazu. Der Vorschlag der Kommission für Umwelt, Raumplanung und Energie zum Umgang mit überdimensionierten Bauzonen und eine mögliche Mehrwertabschöpfung bei Neueinzonungen kann Grundlage dafür sein, von Lippenbekenntnissen und Absichtserklärungen weg zu kommen – hin zu einer neuen Siedlungspolitik, die die langfristigen Interessen der Tourismuswirtschaft begünstigt.

10.3521 – Die Hochschullandschaft Schweiz in der globalen Konkurrenz stärken
Ständerat Gutzwiller stellt fest, dass es deutlich mehr Geld für Fachhochschulen und Universitäten braucht, wenn ihre Qualität von Forschung und Lehre für den Erhalt unserer internationalen Konkurrenzfähigkeit gesichert werden soll. Der Bund müsse entgegen der aktuellen Pläne selbst investieren und kantonale Investitionen ermutigen. Für jene kantonalen Hochschulen seien Steigerungen der Bundesbeiträge vorzusehen, bei welchen auch die Träger sich finanziell stärker engagieren. Der Bundesrat teilt die Ansicht, dass der Konkurrenzfähigkeit im globalen Wissenswettbewerb hohe Priorität zukommt. Er weisst aber auch darauf hin, dass der Berufsbildung für die Wettbewerbsfähigkeit der Schweizer Wirtschaft eine ebenso wichtige Bedeutung zukommt. Mit Hinweisen auf wirtschaftliche Perspektiven und Sparmassnahmen zur Einhaltung der Schuldenbremse beantragt er die Ablehnung der Motion.

09.047 Luftfahrtgesetz.
Teilrevision I
Das in der Sommersession vom Ständerat verabschiedete Gesetz setzt die Leitsätze aus dem luftfahrtpolitischen Bericht um und passt die Grundlagen für die Aufsichtstätigkeit des Bundesamtes für Zivilluftfahrt (BAZL) an. Das Geschäft ist in der Differenzbereinigung. Abgelehnt wurde eine neue Aufsichtsabgabe. Angenommen wurde eine Gebührenerhebung auf Flugplätzen. Diese sollen im Sinne einer gleichmässigeren Auslastung der Flughäfen nach dem Verkehrsaufkommen gestaffelt werden können. Gegen den Willen des Bundesrates und der Kommissionsmehrheit nahm der Nationalrat einen Einzelantrag von Urs Hany (CEg, ZH) mit Bestimmungen zur fliegerischen Aus- und Weiterbildung an (Art. 103b). Demnach soll der Bund die Aus- und Weiterbildung von Piloten finanziell fördern; dies als Ersatz für die aus dem Gesetz gestrichenen Bestimmungen zur Schweizerischen Luftverkehrsschule. Der Bundesbeschluss über die Weiterführung der Beteiligung der Schweiz an der Europäischen Flugsicherheitsagentur EASA (Vorlage 2) wurde einstimmig angenommen.

10.061 Finanzierung der schweizerischen Eisenbahninfrastruktur (SBB und Privatbahnen) für die Jahre 2011-2012
Der Bundesrat hat am 23. Juni 2010 seine Botschaft zur Finanzierung der Infrastruktur der SBB und der konzessionierten Transportunternehmen (KTU) für die Jahre 2011 und 2012 verabschiedet. Die nur zweijährige Laufzeit der Kredite hat zum Ziel, die grossen Investitionsvorhaben des Bundes besser auf den Legislaturfinanzplan abstimmen zu können. Die SBB hatte letztes Jahr einen Finanzbedarf für den Unterhalt der Infrastruktur beantragt. Der Bundesrat berücksichtigte dieses Anliegen teilweise, in dem er dem Parlament insgesamt 419 Millionen mehr beantragt, als in den Finanzplänen vorgesehen war. Für die SBB bedeutet dies 3322 Millionen und für die KTU insgesamt 1220 Millionen für die Jahre 2011/2012.

Um die Vorlage aber für den Bund kostenneutral auszugestalten, schlägt der Bundesrat vor, die Mehrausgaben für die Infrastruktur mit entsprechenden Mindereinlagen für den FinöV-Fonds zu kompensieren. Die Verkehrskommission begrüsst die Vorlage des Bundesrates, die gegenüber der Vernehmlassungsvorlage bereits deutlich mehr Mittel vorsieht. Die Umwidmung der LSVA-Gelder zur Finanzierung der Mehrausgaben muss nach Ansicht der Kommission indessen eine Ausnahme bleiben. Die Verkehrskommission anerkennt ebenfalls die Berechtigung der Ansprüche sowohl der KTU wie der SBB. Sie ist aber der Meinung, dass die Finanzierungsprobleme vor allem langfristig zu lösen sind und dass für den erhöhten Mittelbedarf für den Unterhalt neue Formen und allenfalls auch neue Quellen gefunden werden müssen.

10.056 Öffentlicher Verkehr. Bürgschaftsrahmenkredit für die Beschaffung von Betriebsmitteln
Die vorberatende Verkehrskommission befasste sich mit dem Bürgschaftsrahmenkredit für die Beschaffung von Betriebsmitteln im öffentlichen Verkehr. Das Parlament hat im März 2009 (Zusatzbotschaft RöVE) beschlossen, dass Bahn- und Busunternehmen des Regionalverkehrs in der Schweiz den Kauf ihres Rollmaterials zu tieferen Zinssätzen finanzieren sollen. In der vorliegenden Botschaft soll ein Zinsvorteil für sämtliche Transportunternehmen mittels Staatsgarantie erreicht werden. Dank der Bürgschaft können die Unternehmen von einer Zinsreduktion um bis zu 0,5 Prozentpunkte profitieren. Der entsprechende Bundesbeschluss sieht dafür einen Rahmenkredit von 11 Milliarden Franken für die Dauer von zehn Jahren vor. Sie stimmte dem entsprechenden Bundesbeschluss einstimmig zu. Der STV begrüsst die Vorlage, insbesondere die Möglichkeit für Konzessionierte Transportunternehmen (KTU), sich günstig refinanzieren zu können.

10.021 Wirkung der Umwelttechnologieförderung 2002-2006.
Bericht
Die ständerätliche Umwelt-, Raumplanungs- und Energiekommission hat vom Bericht des Bundesrates über die Ergebnisse der zweiten Fünfjahresperiode der Umwelttechnologieförderung Kenntnis genommen. Sie erachtet dieses Förderinstrument als sinnvoll und wirksam. Deshalb zeigt sie sich auch besorgt darüber, dass im Rahmen des Konsolidierungsprogramms 2011–2013 aus Spargründen die Umwelttechnologieförderung gestrichen werden soll. Auch der STV hatte sich in seiner Stellungnahme zur Aufgabenüberprüfung gegen eine Streichung dieser Mittel ausgesprochen.

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78. Generalversammlung des Schweizer Tourismus-Verbandes: Vier Massnahmen, um das touristische Wachstum zu fördern (CH)

Nationalrat Dominique de Buman ist seit einem Jahr Präsident des Schweizer Tourismus-Verbandes (STV). An der Generalversammlung des nationalen Dach-verbandes der Tourismusindustrie vom 27. August 2010 in Lugano forderte er einen günstigen Mehrwertsteuersatz für den Tourismus und ausreichende Mittel für das touristische Marketing. Sie seien die Voraussetzung für das angestrebte wirtschaftliche Wachstum der Tourismusindustrie. Die Nachmittagspräsentatio-nen waren den touristischen Trends Wellness und nachhaltige Entwicklung im Tourismus gewidmet. Dr. Christian Baumgartner, ein renommierter europäischer Experte, zeigte auf, wie die Förderung der Nachhaltigkeit auch im Tourismus-wirtschaftliche Innovationen begünstigt.

In seiner Rede unterstrich Nationalrat Dominique de Buman den Wert der Tourismus-industrie für die Schweizer Volkswirtschaft: «Der Tourismus ist ein wichtiges Element unserer nationalen Nachhaltigkeitspolitik, weil touristische Arbeitsplätze nicht ins Aus-land ausgelagert werden können», sagte de Buman. Als Schwerpunkte der nächsten Monate nannte der Präsident vier politische Ziele:

1. Der STV fordert einen günstigen Mehrwertsteuersatz für den Tourismus und eine einheitliche Besteuerung von Speisen und Getränken in Restaurants und beim Verkauf über die Gasse.

2. Der STV befürwortet die unbefristete Fortführung des Bundesgesetzes über die Förderung von Innovation und Zusammenarbeit im Tourismus (Innotour) ab 2012.

3. Der STV verlangt ausreichende Mittel für das touristische Marketing. Nur so lässt sich die vom Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) formulierte Wachstumsstra-tegie umsetzen. Eine Finanzierung von Innotour über den Finanzkredit von Schweiz Tourismus in der nächsten Periode (2012-2015) weist der STV ent-schieden zurück.

4. Der STV wehrt sich gegen das Konsolidierungsprogramm des Bundes. Es ist an-gesichts der Staatsrechnung 2009 und der Prognose für den Abschluss 2010 unnötig. Die vorgesehenen Massnahmen wie die Streichung von 160 regionalen öffentlichen Linien stellen touristisch sinnvolle Infrastrukturen überflüssigerweise in Frage.

Gastredner Marco Solari worb anschliessend feurig für das Projekt Gottardo 2020, welches anlässslich der NEAT-Eröffnung 2017 auch den darüberliegenden Berg und seine Landschaft in Szene setzen soll.

Camping Tamaro: Qualität inklusive
Das von 12 Organisationen getragene Qualitäts-Programm des Schweizer Tourismus hat sich nach langjähriger Aufbauarbeit als Standard in der Tourismusbranche und verwandten Dienstleistungsbranchen durchgesetzt. Im Rahmen der Generalversamm-lung zeichnete der STV-Direktor Mario Lütolf den Campingplatz Tamaro mit dem Quali-täts-Gütesiegel der Stufe II aus. Der familienfreundliche Campingplatz in Tenero ist ein positives Beispiel für die touristische Qualitätsoffensive im Kanton Tessin. Die Zertifi-zierung habe einen positiven Effekt im Team ausgelöst, ist Betriebsleiterin Karin Zano-lini überzeugt. «Unsere Mitarbeitenden sind nicht nur motivierter, sondern verhalten sich auch professioneller im Umgang mit den Gästen», sagte sie.

Renommierter europäischer Experte für Nachhaltigkeit und Tourismus
Dr. Christian Baumgartner, ein renommierter Experte für nachhaltige Entwicklung im Tourismus, stellte in seiner Nachmittagspräsentation die touristischen Nachhaltigkeits-strategien der Europäischen Union und Österreichs vor. Am Beispiel von europäischen Destinationen zeigte er auf, wie sich Nachhaltigkeit im Tourismus in moderne Regio-nalentwicklungskonzepte integrieren lässt, wie innovative Produkte oder gänzlich neue regionale «Unique Selling Propositions (USPs)» entwickelt werden können. Und dies wirtschaftlich erfolgreich.

Parallel stellte der Architekt Marco Giussani den Acquaparco Ticino vor. Das Bad der Zukunft soll 70 Millionen Schweizer Franken kosten und ist das derzeit grösste Frei-zeitprojekt im Kanton Tessin.

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Für zusätzliche Auskünfte stehen Ihnen zur Verfügung:
NR Dominique de Buman,
Präsident Schweizer Tourismus-Verband
Tel. 079 649 15 37

Mario Lütolf,
Direktor Schweizer Tourismus-Verband,
Tel. 079 428 56 43

78. Generalversammlung des Schweizer Tourismus-Verbandes in Lugano (CH)

An der Generalversammlung des Schweizer Tourismus-Verbandes stellt der Präsident, Nationalrat Dominique de Buman, sein politisches Programm der nächsten Monate vor. STV-Direktor Mario Lütolf zeichnet den Campingplatz Tamaro für sein touristisches Qualitätsverständnis aus. Gastredner Marco Solari sagt, wie er mit der Kritik der Bündner Regierung zum Projekt Gottardo 2020 umgeht.

Erhitzte Gemüter können sich am Nachmittag bei einem Werkstattbericht zum Acquaparco entspannen; weitsichtigen präsentiert der STV mit Dr. Christian Baumgartner, einen renommierten europäischen Experten. Er wird zeigen, wie Nachhaltigkeit auch im Tourismus wirtschaftliche Innovationen begünstigt.

Die Generalversammlung findet am Freitag, 27. August 2010 in Lugano statt.

Programm/Anmeldetalon für Medienschaffende (PDF, 138 KB)

Schweizer Tourismus-Verband – Fédération suisse du tourisme
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